Stefan Winckler
Historiker und Buchautor

Grado

Das Seebad an der Nordspitze der Adria bietet nicht nur Strände und romantische Altstadt-Abende. Die Basilika S. Eufemia enthält Mosaiken, die sich von jenen in Aquileia deutlich unterscheiden. 

An dieser Stelle existierte ein Kirchenbau aus dem dritten bis vierten Jahrhundert. Seinerzeit stand Grado völlig im Schatten von Aquileia. Wie stark Aquileia durch Attila im Jahre 452 zerstört wurde, wissen wir nicht, doch floh zumindest ein Teil der Einwohner Aquileias nach Grado. Jedenfalls nahm Patriarch Elias von Aquileia hier seinen Sitz, nachdem die langobarden Aquileia erobert hatten, und ließ die alte Kirche wesentlich erweitern (578/579).    

Das Langhaus ist äußerlich seit der Ära von Patriarch Elias wenig verändert. Größte Veränderung: Der 42 Meter hohe Campanile mit der Bronzeskulptur des heiligen Michael stammt aus dem 15. Jahrhundert. 


 S. Eufemia, von Süden. 




Rechts: Kanzel aus der Zeit um 1300.


"Der Mosaikfußboden des Domes von Grado, der mit dem der Nebenräume insgesamt eine Fläche von über 700 Quadratmetern bedeckt, ist das vollständigste und organischste Werk dieser Art in der abendländischen Kunstgeschichte des 6. Jahrhunderts. Seine Hauptmerkmale sind der geometrische Aufbau, der Verzicht auf figürliche Darstellungen, die Verteilung und Gliederung seiner verschiedenen Teile und die mehr auf geometrische als auf abstrakte Themen und Motiven beruhende Komposition" (Sergio Tavano: Grado. Ein kurzer Führer, Triest 1986, S. 23).   

Stifterinschriften: Hier Ursus und Aureliana 

Rechts: Stifter Vitales und Valerianus 

 Bischofsstuhl 

 

Santa Maria Delle Grazie, neben S. Eufemia gelegen, 6. Jahrhundert

 Santa Maria Delle Grazie

Baptisterium

Basilica della Corte, nahe dem Rathaus und Hotel Fonzari: Reste der frühesten Basilika





Eine Villa aus der Epoche vor dem Ersten Weltkrieg, als Grado Teil der Österreichischen Riviera war. Im frühen 20. Jahrhundert renoviert, heute Vier-Sterne-Hotel. 

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