Stefan Winckler
Historiker und Buchautor

Kirchenkritik oder Kritikerschelte? Kirchliche Lehre und Geistlichkeit in Dante Alighieris "Göttlicher Komödie"

Wohl schreckt er dich in seiner herben Strenge,
Er, dem kein Lächeln je den Mund umflossen
Er, dem Der mit den Eisen-Zügen stolz verdrossen
Herniederblickt auf das Gewühl der Menge,
Der mit dem ahnend klaren Blick erschlossen
Der sündgen Seele tiefgeheimste Gänge
Und dann in hundert eherne Gesänge
Des jüngsten Tages Richterspruch gegossen.
Doch nah dich ihm nur einmal mit Vertrauen,
Des Bannes Starrheit wird sich dir entsiegeln;
Versuch's ihm fest ins Rätselaug zu schauen,
Du siehst darin des Weltalls Schönheit spiegeln
Und durch des ganzen Riesengeists Getriebe
Als Schwungkraft wirken tod-verklärte Liebe.

Alfred Bassermann: Dante  (Bassermann, Alfred: Dante. In: Deutsches Dante-Jahrbuch, Bd. 5, Jena 1920, S. 1) 

Kaum eine Persönlichkeit des Spätmittelalters, so lässt sich annehmen, ist so eingehend in Bezug auf Leben und Werk erforscht worden wie Dante Alighieri (1265 bis 1321). Die Literaturdatenbank Regesta Imperii (Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz) nennt 10.741 Veröffentlichungen (Monografien und Aufsätze) über Dante auf 538 Seiten (vgl. RI OPAC, regesta-imperii.de).
So ist sein Hauptwerk, die sehr umfangreiche und an Details reiche Divina Commedia eines der meistübersetzten und am häufigsten zitierten Werke der Weltliteratur. Hierzulande widmet sich die Deutsche Dante-Gesellschaft e.V. als romanistikwissenschaftlich arbeitende Vereinigung allen Fragen, die Dantes Dichtung und Publizistik aufwerfen.
Auch die Zeitschrift des OMCT-Tempelritterordens, Das neue NON NOBIS, kommt in unregelmäßigen Abständen auf Dante zurück, denn er lebte und wirkte in einer gerade auch für die Geistlichen Ritterorden entscheidenden Epoche, die zugleich für Kaiser und Papst, für Reichsitalien und Sizilien/Neapel voller historisch relevanter Entwicklungen war.
Zu den Themen, auf die Dante in seinen Schriften immer wieder zurückkam, zählt die Auseinandersetzung mit der Geistlichkeit.  Die deutsche Dante-Forschung nahm sich dieser Aspekte bereits im 19. Jahrhundert an. Auch im 20. und 21. Jahrhundert finden wir dazu in den Erläuterungen zur Commedia sowie in der Sekundärliteratur wertvolle Hinweise. Kritik an Klerikern war für Dante aber kein Hauptzweck der Göttlichen Komödie, sondern ein Teil der Entlarvung der unterschiedlichsten Sünder, also eher ein Nebenzweck. Hauptzweck war der Weg zur Erlösung, zu Gott.
Sehen wir uns an, wie Dante in dieser Göttlichen Komödie mehrere Päpste sowie zahlreiche Priester und Ordensleute seiner Zeit als schwere Sünder identifizierte! Dazu fühlte er sich durch Petrus aufgefordert:
„Du aber, Sohn, der du mit dem sterblichen Gewicht nochmal zurückkehren wirst, tue den Mund auf und verschweige nicht, was auch ich nicht verschweige“ (Göttliche Komödie, Paradies, 27. Gesang).
Wir haben die Übertragung der Göttlichen Komödie durch den Romanisten Hartmut Köhler herangezogen und in diesem Aufsatz zitiert. Die drei Bände, 2010 bis 2012 erschienen, enthalten außerdem viele Erläuterungen. Sie ist als Prosa-Übersetzung verständlicher als die gereimten Übersetzungen, zumal es uns hier nicht auf Versformen, sondern auf Dantes Aussagen ankommt. Köhler (1940 bis 2012) erhielt dafür postum den Deutsch-Italienischen Übersetzerpreis für die beste Einzelleistung.

 

Weswegen beschreibt Dante einige Päpste als Höllengeister?

Verirrt in einem düsteren Wald, begegnet der Erzähler (Dante) neben einem Löwen und einem Panther (im Original: lonza, andere Übersetzungen: Gepard, Luchs) einer Wölfin. Die drei bedrohlichen Tiere versperren ihm den Weg. Wir kennen die Wölfin aus der römischen Sagenwelt als Symbol der Stadt Rom. Sie steht hier allegorisch für die Habgier. Ein Omen für die an vielen Stellen formulierte Kritik am Sittenverfall durch Kleriker, insbesondere die Päpste! Bemerkenswert auch die Deutung durch Ferdinand Koenen im Dante-Jahrbuch von 1925: „Die Wölfin ist die verrottete menschliche Gesellschaft in Staat und Kirche“ (Koenen, Ferdinand: Die drei Tiere. In: Deutsches Dante-Jahrbuch, Bd. 9 (1925), S. 36-43).  
Im ersten Gesang (Kapitel) schaudert es den Erzähler:
„Und eine Wölfin, die in ihrer Magerkeit mit allen Arten der Gier beladen schien und schon vielen Leuten das Leben elend gemacht hatte,
die schuf mir solche Bedrückung mit der Angst, die von ihrem Anblick ausging, dass ich die Hoffnung auf die Höhe verlor“.
Mit der „Höhe“ ist das Ziel der „Wahrheit und Tugend“ gemeint (vgl. Bassermann, a.a.O., S. 18).                                                      
Dante und Vergil begegnen den Sündern im Inferno. 
Geschaffen von KI (Dall-E3) nach Vorgaben von S. Winckler 

Dante und der alte, weise Vergil gelangen auf einer Jenseitswanderung nacheinander in das Inferno (Hölle) und auf das Purgatorio (Läuterungsberg). Das Paradiso (Paradies) bleibt dem altrömischen Heiden Vergil versperrt, so dass Dante dort von der geradezu über-menschlichen Frauengestalt Beatrice geführt wird. In diesen jenseitigen Reichen begegnet er den unterschiedlichsten geschichtlichen Persönlichkeiten und Sagengestalten, darunter mehreren Kirchenoberhäuptern. Dabei fällt auf, dass die erwähnten Päpste, abgesehen von Martin IV.,  im Inferno schmachten, und im Gegensatz zu den Kirchenlehrern und Heiligen wie den Ordensgründern Franziskus und Dominikus nicht im Paradies zu finden sind.
Ein Papst wird bereits im dritten Gesang des Inferno ohne Namensnennung in der Vorhölle verortet: Coelestin V. (vgl. Schneider 1954, a.a.o.). Der historische Coelestin lebte vor seiner Wahl jahrzehntelang als Einsiedler, scharte Anhänger um sich und gründete einen Orden, der auf einer strengen Auslegung der Benediktinerregel basierte (Coelestiner). Im Alter zog er sich erneut in ein Eremitendasein zurück, bis er mit etwa 80 oder 85 Jahren zum Papst gewählt wurde. Von Benedetto Caetani, seinem späteren Nachfolger Bonifaz VIII.,  in die Irre geführt und zur Abdankung genötigt, trat der politisch ohnmächtige Coelestin als bis dahin einziger Papst nach fünf Monaten zurück. Damit enttäuschte er die Hoffnungen derer, die sich eine Erneuerung der Kirche durch Entweltlichung und Entsagung erhofft hatten. Während die demonstrative Armut vermutlich Dantes Beifall fand, empörte sich der Dichter heftig über diesen historischen Amtsverzicht (im Original: „gran rifiuto“), indem er Coelestin inmitten eines unendlich langen Zuges von nackten, von Insekten zerstochenen, laut jammernden Schattenfiguren identifiziert:
„Da mir einer von ihnen bekannt vorkam, sah ich näher hin und erkannte den Schatten desjenigen, der aus Mutlosigkeit die große Weigerung begangen hatte.
Sehr bald wurde mir klar, und ich war mir ganz sicher, dass dies der Haufen der Feiglinge war, die sowohl Gott als auch seinen Feinden missfallen“.
Im sechsten Höllenkreis (Inferno, elfter Gesang) wird die Kritik namentlich und damit unmissversändlich an Anastasius II., einem gebürtigen Römer und Pontifex in den Jahren 496 bis 498, geübt. Ihm unterstellte Dante, zu nachgiebig gegenüber den Schismatikern im Oströmischen Reich gewesen zu sein. In einer öden Kraterlandschaft, deren Unwirtlichkeit noch von einem heftigen, aus der Tiefe kommenden Gestank übertroffen wird, befindet sich sein Grab. Auf dem Sarkophag lesen Dante und Vergil die Inschrift „Ich berge Papst Anastasius, welchen Photin vom rechten Weg abbrachte“.
Photin, Diakon in Thessaloniki, war ein Anhänger der monophysitischen Lehre, die das Konzil von Chalkedon im Jahre 451 als Irrlehre verworfen hatte. Der Monophysitismus sprach Christus eine ausschließlich menschliche, nicht göttliche Natur zu.
Dante sieht Anastasius II. als Abweichler vom wahren Glauben, als Häretiker, an, während er die spätmittelalterlichen Päpste aus anderen Gründen einer massiven Rüge unterzieht, wie wir im Folgenden herausarbeiten.

Bild links: Vergil und Dante entdecken den Sarkophag von Papst Anastasius II. im Inferno. Geschaffen von KI (Dall-E3) nach Vorgaben von S. Winckler

Im achten Kreis der Hölle (19. Gesang des Inferno) bemerken Dante und Vergil einen Mann, kopfüber bis zu den Beinen in einem schlammigen Erdloch steckend, während seine Knie heftig schlottern und auf seinen Füßen Flammen züngeln, die einen andauernden brennenden Schmerz erzeugen. Waren es einst am Pfingsttag Flammen über den Häuptern der Apostel als Zeichen des Heiligen Geistes, so liegt hier die genaue Umkehrung vor: Wer seine Auserwähltheit missbraucht, den soll eben jenes Feuer quälen und nicht auszeichnen.  Denn einige Kirchenoberhäupter (im „großen [Papst-] Mantel“) pervertierten ihre heilige Aufgabe, indem sie sich der Simonie schuldig machten: Kauf/Verkauf von kirchlichen Ämtern, Handel mit Reliquien, Gewährung geistlicher Güter gegen Geld und Gut. Der Begriff „Simonie“ wird abgeleitet von der eigennützigen Geschäftemacherei des Simon Magus in der Apostelgeschichte.
Bei diesem Mann handelt es sich um Papst Nikolaus III., den Dante klagen lässt:
„Wenn du so dringend wissen willst, wer ich bin, und deswegen den Felsen heruntergeklettert bist, dann sollst du's wissen. Ich habe den Großen Mantel getragen.
Orsini heiße ich, also Sohn der Bärin Orsa, und wahrhaftig war ich stets bedacht, die Bärenkinder zu befördern. Droben habe ich eingesteckt, hier stecke ich nun selber“.
Es ist eine historische Tatsache: Nikolaus verschaffte seinen Neffen (lat.: Nepotes) und anderen Verwandten wie seinem Bruder große Vermögen und Ämter, wobei er gegenüber der Öffentlichkeit weniger Rücksicht an den Tag legte als seine Vorgänger (nicht nur über die Stadt Rom und die Päpste, sondern über die italienische Geschichte gibt Gregorovius: Geschichte der Stadt Rom im Mittelalter, als äußerst umfangreiche erzählende Geschichtsdarstellung reichlich Auskunft, wobei der Autor immer wieder bezug auf Dante nimmt). 
Im dritten Graben des Inferno gingen ihm einige Simonisten voran, und weitere sollten folgen: So erwartet er, den Dante obendrein noch einen „Höllengeist“ nennt, seinen Nachfolger im Amt, Bonifaz, als seinen Nach-Folger im Erdloch (so kennzeichend sind diese Sünden für die Päpste seinerzeit):
„Stehst du denn schon da, Bonifatius, stehst du schon bereit? (…) Hast du so schnell genug gehabt von dem Besitz, um den du rücksichtslos die Schöne Braut [Christi, also die Kirche] betrogen und den du anschließend verhökert hast?“
Bonifaz starb plötzlich nach einer kurzen Gefangennahme durch Philipp den Schönen im Jahre 1303.
Der Historiker Herbert Grundmann fasste in seinem Aufsatz „Bonifaz VIII. und Dante“ (vgl. a149294.pdf (mgh-bibliothek.de) zusammen,  Dante Alighieri habe jenen Papst gehasst. Hat er ihn wirklich, wie Hermann Gmelin meinte, durch die ganze Divina Commedia hindurch „verfolgt“? Tatsächlich kommt Bonifaz in der Göttlichen Komödie explizit selten vor: Dante lässt die Jenseitswanderung im Frühjahr 1300 stattfinden, noch zu Lebzeiten von Bonifaz (gestorben 1303) , so dass dieser noch (!) nicht im Inferno angekommen sein kann.
Dantes Zorn richtete sich gegen den Nachfolger des Bonifaz, Klemens V.
„Denn nach diesem wird ja einer mit noch viel schmutzigerem Treiben kommen, einer aus der Gascogne, ein Oberhirte ohne Skrupel, der kann dann mich und ihn nach unten drücken [in die Spalte].
Ein neuer Jason wird das sein, von dem man im Buch der Makkabäer liest; und wie der Syrerkönig sich damals weich erwies, so wird der Franzosenkönig sich von ihm bestechen lassen“.
Hier spielt Dante auf den biblischen Josua, nicht den griechischen Jason, an. Der Jason des AT kaufte laut 2 Makk 4,7 das Hohepristeramt, indem er König Antiochus von Syrien  360 Talente Silber zahlte – wie Hartmut Köhler in seinem Kommentar erläutert. Der Philosophiehistoriker Kurt Flasch fügte seiner Dante-Übertragung (a.a.O.) die Information bei: Der Erzbischof von Bordeaux „schmierte“ Philipp den Schönen, um die Papstwahl zu gewinnen (er nannte sich anschließend Klemens V.), verlegte seine Residenz nach Avignon und unterstützte fortan Philipp insbesondere bei der Zerschlagung des Tempelritterordens.
Weiter heißt es im XIX. Gesang:
„Ich weiß nicht, ob ich [der Erzähler Dante] hier zu kühn war, dass ich ihm in diesem Tone antwortete. ,Ha, nun sag mir doch einmal:
Wieviel Geld wollte Unser Herr denn wohl vom Heiligen Petrus haben, bevor er ihm die Schlüssel anvertraute? Gewiss verlangte er nichts anderes als >Folge mir nach<.
Weder Petrus noch die andern nahmen von Matthias Gold oder Silber, als dieser an die Stelle gewählt wurde, die der üble Verräter [Judas] verloren hatte.
Deswegen steckst du doch hier, und es geschieht dir recht so; und gib nur gut acht auf all das entwendete Geld, mit dem du so mutig dich gegen Karl [von Anjou, König von Sizilien] gestellt hast!
Verwehrte es mir nicht auch jetzt noch die Achtung vor dem höchsten Schlüsselamt, das du im frohen Leben innehattest,
Ich würde noch ganz andere Worte gebrauchen, Eure Habgier verdirbt doch die ganze Welt, erniedrigt die Guten und erhebt die Bösen.
Hirten wie euch hatte der Evangelist [Johannes, Offenbarung] im Sinn, als er jene schaute, wie sie über den Wassern sitzt und mit den Fürsten buhlt;
die einst mit sieben Köpfen geboren wurde und von zehn Hörnern Regeln bezog, solange es ihrem Gemahl gefiel, sie zu beachten.
Gold und Silber habt ihr euch zum Gott gemacht. Was unterscheidet euch denn von den Götzendienern, außer dass die nur einen anbeten, ihr aber hunderte!
Ach Konstantin, wieviel Unglück hat sie doch angerichtet, nicht deine Bekehrung, sondern jene Schenkung, durch die der erste Papst mächtig und reich wurde!“
Dante wirft Nikolaus vor, seine Einkünfte gegen den sizilianischen König Karl von Anjou eingesetzt zu haben, nachdem dieser eine Ehe seines Neffen mit einer Nichte des Papstes abgelehnt hatte (vgl. Köhler, Bd.1. Erläuterung S. 290). 
Der Nachfolger von Nikolaus III., Papst Martin IV. (1281 bis 1285), ist zu dauerhaftem Hunger verurteilt. Wer dies liest, ahnt schon, dass Martin zu Lebzeiten das Gegenteil eines Asketen war (oder: gewesen sein könnte) – Dante sagt ihm einen übermäßigen Genuss von Aal und Vernaccia-Wein nach (Purgatorio, 24. Gesang): Völlerei, eines Stellvertreters Christi unwürdig, war bereits im Inferno mit Höllenqualen vergolten worden. Dantes Einstellung gegen Martin, einst Domherr zu Tours und Kanzler von König Ludwig IX., war möglicherweise auch durch die politischen Machtkonstellationen erzeugt worden: Jener Papst blieb eindeutig auf Seiten Frankreichs, stand dem Stauferfeind Karl von Anjou nahe und brach die Verhandlungen mit Rudolf von Habsburg über dessen Kaiserkrönung ab.

Die Kirche als Wagen, der von seinen Feinden gekapert wurde

Im 32. Gesang des Purgatorios beschreibt Dante die Kirche als einen Wagen, auf den sich ein Adler stürzt und Schaden anrichtet. Damit sind die heidnisch-römischen Christenverfolgungen gemeint.
Ein dürrer Fuchs dringt in das Gefährt ein und wird wieder daraus vertrieben. Er symbolisiert die Urheber der Irrlehren, die von den frühen Konzilen verworfen worden sind.
Ein weiterer Adler gelangt ins Innere des Wagen, büßt Federn ein und verschwindet wieder, dazu ertönt aus dem Himmel die Stimme – hier in der m.E. treffenderen Übersetzung von Flasch:
„O mein kleines Schiff! Mit wieviel schlechter Last bist du beladen“.
Das Schiff steht für die Kirche – man denke an den Fischer Petrus mit seinem Boot – und bei der schlechten Last handelt es sich um die weltliche Herrschaft: Dante kommt erneut auf die angebliche Schenkung Kaiser Konstantins an Papst Silvester zurück, aus der die Päpste ihre weltliche Macht erfolgreich zu legitimieren versuchten. Sie diente den Kirchenoberhäuptern zur Untermauerung ihrer Gebietsansprüche. Bei jenem Dokument handelte sich um eine Fälschung, was Dante noch nicht wusste, denn erst Nikolaus von Kues führte den Nachweis. Seit der Konstantinischen Schenkung sei die Kirche nach Dantes Überzeugung immer habgieriger geworden, habe sich weltliche Macht (zu Lasten des  Heiligen Römischen Reiches und seines Kaisers) angemaßt, und die Gläubigen damit in die Irre geführt (vgl. Wegele a.a.O., 561). Der zweite Adler steht für das Reich unter Konstantin, das der Kirche Nutzen bringen will und doch schadet.
Ein Drachen kommt von unten und zerstört ein Stück des Wagenbodens. Ist es der Teufel? Oder könnte damit die islamische Eroberung des Heiligen Landes gemeint sein? (vgl. Falkenhaus ,a.a.O., S. 591 und Flasch, a.a.O., S. 272). Unkraut zieht sich sich über das Gefährt: leicht zu deuten als allgemeiner Verfall, z.B. auch der Seelsorge. Dieses Fuhrwerk, so schreibt Dante weiter, wandelt sich in das Ungeheuer mit sieben Köpfen und zehn Hörnern, das aus der Apokalypse, 13. Kap. bekannt ist. Gewissermaßen haben wir hier die Umkehrung der sieben Tugenden (oder Sakramente) und der zehn Gebote vor uns. Die Zahl Sieben kann aber auch auf die sieben Hügel Roms und damit auf das Papsttum hindeuten. Wagenlenkerin ist die Hure Babylon, gemeint ist das pervertierte Papsttum.
In der Zukunft werde allerdings der (Kaiser-)Adler, der gerupft und zur Beute wurde, einen Erben finden. Dante meint damit offensichtlich seinen  Hoffnungsträger König Heinrich VII., der die Macht des Reiches in Italien als Friedens- und Gerechtigkeitsstifter wieder herstellen sollte (Purgatorio, XXXIII. Gesang).

 

Petrus verflucht seine verkommenen Nachfolger

 

Mehr als eindringlich erscheint die Rede des Petrus im Paradies, 27. Gesang. Während er die Päpste des späten Mittelalters verdammt, verfinstert sich der Himmel:
„Der da unten meinen Platz usurpiert hat – meinen Platz! – meinen im Angesicht von Gottes Sohn verwaisten Platz!, der hat aus meiner Grabstätte damit einen blutigen, stinkenden Pfuhl gemacht, und der hier oben Ausgestoßene [Lucifer/Satan] reibt sich tief unten die Hände. (…)
Mit meinem Blut, mit Linus' und Cletus' Blut wurde die Braut Christi doch nicht aufgezogen, um Golderwerb zu ihrer Gewohnheit zu machen!  (...)
In keiner Weise war es unsere Absicht, dass zur Rechten unserer Nachfolger die eine, zur Linken die andere Partei des Christenvolkes sitzen sollte;
noch weniger, dass die mir anvertrauten Schlüssel als Feldzeichen missbraucht würden, um Getaufte damit zu bekämpfen;
am wenigsten, dass ich als Siegelbild auf käuflichen, erschwindelten Privilegien herhalten müsste – da sprüht es bei mir rote Zornesfunken!
Auf allen Weiden sieht man selbst von hier oben reißende Wölfe im Hirtenkleid lungern. Ach, Beistand Gottes, warum nur bleibst du aus?
Von unserem Blut wollen jetzt Wucherer aus Cahors und der Gascogne schlürfen. O je, wie tief sind unsere reinen Anfänge heruntergekommen!“
Zur Erklärung: Linus war der zweite, Cletus (Anaklet) der dritte Bischof von Rom in der Nachfolge Petri. Linus und Cletus sind verschiedentlich als Märtyrer bezeichnet worden, auch Dante deutet das an, es ist aber strittig. Die Trennung des Gottesvolkes zur Rechten und zur Linken bezeichnet die politische Parteinahme der Päpste für die Guelfen und gegen die Ghibellinen in Italien.
Der Schlüssel (zum Himmel) war das Feldzeichen der päpstlichen Soldaten, die daher auch die „Schlüsselsoldaten“ genannt wurden. Truppen des Kirchenstaates griffen Sizilien an, während dessen König Friedrich II., Kaiser des Heiligen Römischen Reiches und König von Jerusalem, in der Region Palästina als erfolgreicher Kreuzfahrer weilte. Papst Gregor IX. exkommunizierte ihn, Papst  Innozenz IV. versuchte die deutschen Fürsten gegen Friedrich aufzuhetzen und sogar den Sultan in Jerusalem für eine Anti-Staufer-Koalition zu gewinnen. Schließlich verloren die Staufer Manfred, Konrad IV. und Konradin in Süditalien den Kampf, der zugleich die wohl unerbittlichste Propaganda-Auseinandersetzung seiner Zeit umfasste.
Die reißenden oder auch gierigen Wölfe im Hirtenkleid erklären sich von selbst. Cahor im Südfrankreich war der Geburtsort von Papst Johannes XXII., während sein Vorgänger Klemens, wie oben benannt, aus der Gascogne kam. Beide verstanden sich auf Bereicherung.
Dante schreit damit zu Gott, er möge die Gauner im Priestergewand („gierige Wölfe“) züchtigen! Er leidet am Niedergang der Kirche in seiner Zeit. Dieses Thema lässt dem Dichter der Göttlichen Komödie keine Ruhe, so dass er im 30. Gesang des Paradieses darauf zurückkommt. Keine Geringere als die Paradies-Führerin Beatrice erhebt das Wort zunächst für Kaiser Heinrich VII., von dem Dante Frieden und Gerechtigkeit für Italien (und auch für eine eigene Zukunft in Florenz) erwartet:
„Und dort auf dem großen Stuhl, den du so anschaust wegen der Krone, die schon darüber schwebt, dort wird (…) die Seele des edlen Heinrich sitzen, dem drunten kaiserliche Würde zusteht und der kommen wird, um Italien aufzurichten, auch wenn das Land dafür noch nicht bereit ist. (…)
LInks: Heinrich VII. reitet in Mailand, Reichsitalien, ein und wird mit der Eisernen Krone der Langobarden gekrönt (Codex Balduini Treverensis, um 1340, Landeshauptarchiv Koblenz, Bestand 1c. Nr. 1 fol. 9; wikipedia-Beitrag Heinrich VII., gemeinfrei)  

Und dem Heiligen Forum wird einer vorstehen, der offen oder insgeheim, keineswegs den gleichen Weg gehen will wie er [wie Heinrich].
Doch wird Gott ihn danach nur kurz im Amt belassen:
Hinunterstürzen wird er, dorthin, wo Simon der Magier verdientermaßen steckt,
und wird den von Anagni tiefer in den Boden drücken. 

Antipode Heinrichs war Papst Klemens V., dem Dante Doppelzüngigkeit nachsagt („offen“ – „insgeheim“). Er verstarb 1314, kaum ein Jahr nach Heinrich, und etwa fünf Wochen nach der Hinrichtung des letzten Templergroßmeisters. Klemens wird in die gleiche Erdspalte, direkt im Anschluss an den in der Stadt Anagni geborenen Papst Bonifaz VIII. (vgl. Inferno, 19. Gesang) verbannt werden. Dante wirft ihm vor, er habe das Papsttum an Philipp den Schönen verkauft.

 

Exkurs: Was ist Simonie und was schreibt Jan Hus dazu?

 

 Einhundert Jahre nach Dante beschrieb Jan (Johannes) Hus die Zusammenhänge zwischen Abkehr von Gott, Lästerung und Simonie als die drei Ketzereien. „Simonie“ sei die „böse Einwilligung in den Umtausch einer geistlichen Sache gegen eine weltliche“. Die drei Ketzereien seien miteinander verknüpft. Die ersten beiden Ketzereien, Abfall vom Gesetz Gottes und die Lästerung, bedürfen keiner weiteren Erklärung. Der Ämterkäufer „will die Ordnung Gottes stören. Uns so wird mit diesen drei Ketzereien die ganze heilige Dreieinigkeit geschmäht (…)  und Gott, der Heilige Geist, wird dafür von der verfluchten Simonie, die sich seiner Ordnung widersetzt, geschmäht, daß er in seiner allerhöchsten Güte sein Haus weise und in Frieden verwaltet, denn der Ämterkäufer widersetzt sich dem Heiligen Geist, er beabsichtigt die gute Ordnung des Heiligen Geistes zu stören und somit auch den Frieden. Und weil nach dem Zeugnis Christi die Sünde gegen den Heiligen Geist weder im Diesseits noch im Jenseits vergeben werden kann, werde ich von dieser Sünde schreiben. Die Simonie nämlich ist eine Erkrankung der Seele (...). Und da diese Krankheit von einem auf den anderen übergeht, so dass ein Ämterkäufer viele andere ansteckt, sollen die frommen Christen sich mit Eifer vor ihr schützen. Und weil der Mensch sich nicht so leicht vor dem Bösen schützt, das er nicht kennt, muß die Simonie bekannt gemacht werden“.

Auch ein Papst kann ein Ämterkäufer sein, denn er sei nicht der „Herr der Welt“ und der „heiligste Vater“. Viele Päpste seien „Ketzer und auf andere Weise böse“ gewesen, so Hus (philos-website.de).
Zwei Sonnen und zwei Straßen. Über die Legitimation von kaiserlicher und päpstlicher Macht
Bonifaz VIII. war überzeugt: Er als Stellvertreter Christi setze den Kaiser ein. Bildlich gesprochen, lautete sein Lehrsatz: Der Papst sei die Sonne, der Kaiser/König „nur“ der Mond. Erst recht gelte dies für Könige und Fürsten.  In seiner Bulle Unam Sanctam (1302) erklärte der Papst, der Heilige Vater als Träger des geistlichen Schwertes verleiht dem Monarchen das weltliche Schwert, damit es der weltliche Herrscher für die Kirche einsetzt. In diesem Fall dachte er insbesondere an den finanziell klammen König Philipp den Schönen, der die Steuerzahlungen des französischen Klerus für sich selbst beanspruchte anstatt den Papst damit zu unterstützen.
Dante widersprach in seinem dreiteiligen Traktat De Monarchia: Er sah die kaiserliche ebenso wie die päpstliche Gewalt gleichberechtigt und unmittelbar von Gott kommend. Der Kaiser sei die höchste weltliche, der Papst die höchste geistliche Autorität. Der eine habe die Aufgabe, das Heil im Diesseits (Frieden und Gerechtigkeit) herbeizuführen, der andere soll den Weg zum Seelenheil im Jenseits vorgeben.
Auch der Göttlichen Komödie ist die Überzeugung Dantes zu entnehmen: „Einst hatte Rom (…) zwei Sonnen, die beide Straßen erleuchteten, die der Welt und die Gottes“ (mit den „Straßen“ sind die Wege zur irdischen und zur ewigen Glückseligkeit gemeint). „Die eine Sonne hat die andere zum Verlöschen gebracht; das Schwert ist an den Hirtenstab geknüpft, und beides mit Gewalt verbunden, das muss scheitern.“
Hier denkt Dante offenbar an den Untergang der Stauferherrschaft nach dem Tod Friedrichs II. (1250): einen Umbruch, den die Päpste mit Hilfe Karls von Anjou maßgeblich herbeigeführt haben. Nach dem Tod Friedrichs blieb das Reich bis 1312 ganze 62 Jahre ohne Kaiser. Seine Söhne unterlagen im Königreich Sizilien, während im Reich Könige und Gegenkönige um den Thron wetteiferten.
Dante weiter: „Und zwar deswegen, weil sie vereint, sich nicht mehr gegenseitig fürchten (…)“
Eine frühe Forderung nach einem Gleichgewicht zwischen den Gewalten!
Zu Stauferzeiten wäre es um Reichsitalien besser bestellt gewesen, während sich in der Dantezeit nach dem Verfall der letzten Reste von Reichsautorität Usurpatoren frei bewegen konnten:
„Im Land, das Etsch und Po durchfließen, waren höfische Gesinnung und Sitte anzutreffen, bevor Friedrich [II] dort Händel hatte;
jetzt aber kann, wer immer es schamhaft vermeidet, mit den Guten zu sprechen, oder sich ihnen auch nur zu nähern, sich dort sicher ergehen“ (Purgatorio XVI).
Dante dachte offenbar an die päpstlich-französischen Begehrlichkeiten – als ob es nicht schon genügend Kämpfe innerhalb und zwischen den Städten gegeben hätte.
Dante schrieb die Monarchia unter dem Eindruck von König Heinrichs Italienzug. Er hoffte, der römisch-deutsche König werde Frieden und Gerechtigkeit nach Norditalien und v.a. nach Florenz bringen. Es gäbe wieder einen Kaiser an der Spitze des universalen, übernationalen Reichs, dem Nachfolger des Imperium Romanum: als höchste weltliche Gewalt auf Erden, wie es die natürliche Ordnung vorgebe. Für Dante persönlich hätte die Wiederherstellung der kaiserlichen Autorität wohl das Ende der Verbannung gebracht. Heinrich, zuvor Graf von Luxemburg, blieb aber wenig anderes übrig als sich und seine Truppen in Gefechten aufzureiben und auch Zwangsmaßnahmen zu treffen. Erstmals nach 1220 (Friedrich II.) wurde ein römisch-deutscher König zum Kaiser gekrönt – zwar nicht in St. Peter, sondern im Lateran, und auch nicht vom Papst (Klemens V.) selbst, sondern von Legaten im Kardinalsrang. Heinrich verstarb im Jahre darauf 1313 in Italien. Dante verortet ihn im Paradies (XXX. Gesang).

Gab es Erfahrungen in der praktischen Politik, die Dantes Einstellung zum Kirchenstaat beeinflussten?

Dante Alighieri engagierte sich in der Stadtpolitik von Florenz auf Seiten der Partei der Weißen Guelfen im Consiglio dei Cento (Rat der Hundert, eine Art Stadtverordnetenversammlung) und kurzzeitig in der Stadtregierung. Papst Bonifaz ließ durch den Bruder Philipps des Schönen, Karl von Valois, Florenz erobern (1301, noch vor dem Streit zwischen Bonifaz und Philipp) und so unter die Kontrolle des Kirchenstaates bringen. Die zumindest nominell papsttreue Partei der Schwarzen Guelfen verbannte Dante zusammen mit anderen Weißen Guelfen nach ihrer Machtergreifung aus seiner Vaterstadt. Seine Rückkehr hätte die Hinrichtung nach sich gezogen. Letztlich beruhten die Parteibindungen nicht auf festen Überzeugungen, sondern auf der Suche nach persönlichen Vorteilen in unübersichtlichen, zeitweise bürgerkriegsartigen Konflikten zwischen den Städten der Region wie z.B. Pisa und Florenz, und zwischen den mächtigen Familien der Stadt Florenz. Ausgangspunkt der Spaltung der Guelfen in kompromisslose „Schwarze“ und verständigungsbereite „Weiße“ soll ein persönliches Zerwürfnis zwischen zwei Dynastien des „neureichen“ Geldadels der Geschäfts- und Bankleute gewesen sein, während die Ghibellinen, vereinfacht gesagt, der traditionellen Aristokratie entstammten (Bassermann schreibt ausführlich über den Streit der Weißen und der Schwarzen in Florenz, a.a.O., S. 53-60).  

Dante über das Versagen der italienischen Kardinäle

Dante richtete in seinem Brief an die sechs italienischen Kardinäle im Jahre 1314, nach dem Tode von Papst Klemens V., einen geradezu vernichtenden Angriff:
„Ihr nun, gleich Hauptleuten der streitenden Kirche vorgesetzt, unbekümmert den Wagen der Braut auf der offenbaren Spur des Gekreuzigten zu leiten, seid gleich jenem falschen Wagenlenker Phaeton aus dem Geleise gewichen und habt, wiewohl es Euch zukam, der nachfolgenden Herde die Wildnisse dieser Pilgrimschaft zu lichten, sie selbst zugleich mit Euch in den Abgrund gerissen. Und nicht zur Nachahmung zähle ich Euch Beispiele auf, da Ihr Rücken, nicht Mienen für das Fuhrwerk der Braut habt, und in Wahrheit diejenigen Priester genannt werden könnet, die sich dem Tempel abkehrten: Euch, die Ihr das Feuer vom Himmel fallen sehet, wo jetzt Altäre von fremdem Feuer erglühen; Euch, die Ihr Tauben in den Tempeln verkauft, wo das, was durch keinen Preis ermessen werden kann, auf verderbliche Weise zum Tauschhandel feilgeboten worden ist. Aber harret der Geißel, harret des Feuers und verachtet nicht die Geduld dessen, der Euch zur Reue erwartet. – Wenn Ihr aber an dem vorher Euch kredenzten Abgrunde zweifelt, was soll ich Euch anders zur Erklärung antworten, als daß Ihr mit dem Demetrius dem Alcimus beipflichtet?“ (An die italienischen Kardinaäle - wikisource). 
Nach Klemens' Tod dauerte es zwei Jahre, bis die 24 Kardinäle einen neuen Pontifex wählen: wiederum einen Franzosen, der den Namen Johannes XXII. annahm.
Die Verlegung des Papstsitzes nach Avignon, Nepotismus und Simonie sind die Hauptvorwürfe, die Dante bewegten. So vergleicht Dante die Kirchenfürsten mit den Händlern im Tempel. Sie hätten die Kirche geradezu in den Abgrund gesteuert.
Alcimus (Alkimos) war ein Israelit, der sein Volk bei Demetrius, einem Diadochenkönig, schlecht machte, um durch diesen Verrat Hoherpriester zu werden (vgl. Buch der Makkabäer).
Die tiefere Ursache von Dantes Papstkritik war sicher die Überlegung, dass die Päpste, ihrer Berufung  als Stellvertreter Christi auf Erden zum Trotz, den so klar erkennbaren Verzicht Jesu auf alles Materielle (man denke an dieVersuchungen durch Satan) scheinbar vergessen hatten. Ein Bonifaz VIII., ja auch schon Innocenz III. (1198 bis 1216) beanspruchte die Oberherrschaft über die Welt, während Jesus sagte, „Mein Reich ist nicht von dieser Welt“ und „Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist“.  Stattdessen war Dante der Überzeugung, der Kaiser sei die höchste menschliche Instanz in weltlichen Fragen (nicht als Despot, sondern eher als Schiedsrichter und Stabilisator), während der Papst dies in geistlichen Fragen sei.  Daher sei eine Vermischung beider Gewalten von verheerender Wirkung:
„Die Kirche von Rom vermischt in sich die zwei Gewalten, daher fällt sie in den Dreck, besudelt sich selbst und das, was sie sich auflädt“. (Purgatorio, 16. Gesang, Übersetzung Flasch).
Dante in Florenz und die drei Reiche Hölle, Läuterungsberg und Paradies. Von Domenico de Michelino, 1465. Florenz, Fresco in Santa Maria del Fiore (public domain)

 

Gemeindepriester als Unterhaltungsredner

 

Beatrices Tadel in der Göttlichen Komödie, 29. Gesang des Paradiso:
„Ihr da unten wollt beim Denken ja nicht auf einem Weg bleiben; so sehr liebt ihr den großen Auftritt und denkt unablässig daran!
Gewiss wird solches hier oben noch mit weniger Missbilligung hingenommen, als wenn die Heilige Schrift beiseite geschoben oder missdeutet wird.
Man bedenkt dort gar nicht mehr, wieviel Blut es gekostet hat, sie in der Welt zu verbreiten, und wie sehr einer Gott gefällig ist, der sich demütig an sie hält.
Um aufzufallen, denkt sich jeder etwas aus und bringt seine Einfälle vor; das wird dann von Predigern breitgetreten, und das Evangelium verstummt.
Da ist einer, der behauptet, bei Christi Tod habe sich der Mond rückwärts bewegt und vor die Sonne gesetzt, weshalb deren Licht nicht mehr nach unten kam.
Aber was er da sagt, ist falsch, denn das Sonnenlicht verbarg sich von sich aus; bei den Spaniern und bei den Indern war die Finsternis genauso sichtbar wie bei den Juden.
Es gibt in Florenz nicht so viele Lapi und Bindi [Hinz und Kunz], wie landauf, landab dergleichen Fabeln das Jahr über von den Kanzeln posaunt werden,
so dass die Schäfchen, die nichts anderes wissen, mit Wind gefüttert von der Weide laufen; dass sie aber den Schaden nicht sehen, ist auch für sie keine Entschuldigung.
Christus hat doch seinen Jüngern nicht gesagt ,Gehet hin in alle Welt und predigt Hirngespinste', sondern er hat ihnen einen festen Fundus von Wahrheiten gegeben;
und der allein erklang aus ihrem Mund so stark, dass er Schild und Lanze des Evangeliums wurde, als es zu kämpfen galt, um den Glauben zu entflammen.
Heutzutage wird die Predigt mit Witzen und Geistreicheleien bestritten, und wenn nur alles kichert, schwillt die Kukulle, und mehr will man gar nicht.
Aber ganz oben in der Kapuzenspitze, da nistet etwas mit Flügeln, wenn das die Menge sähe, es würde ihr dämmern, was der Ablass taugt, dem sie vertraut.
Weshalb auf Erden die Dummheit so anwuchs, dass man zu jedem, der etwas verheißt, auch schon hinläuft, selbst wenn er keinerlei Zeugnis vorweisen kann.
Damit mästen die Antonianer dann ihr Schwein und auch etliche andere, die noch viel schweinischer sind, und sie zahlen mit ungeprägtem Geld“.
Zur Erläuterung: In der Kapuzenspitze des Ablasspredigers sitzt kein Vogel, sondern ein kleiner Teufel (vgl. Köhler, a.a.O., S. 641).  Und was hat es mit den Antonianern auf sich? Dazu der Kommentar von Walther und Ida von Wartburg: „Das Schwein des heiligen Antonius ist ein Attribut, das auf vielen mittelalterlichen Darstellungen erscheint. Es symbolisiert eigentlich den Teufel mit seinen Versuchungen. Doch hat sich mit der Zeit diese Vorstellung so eingelebt, dass der ursprüngliche Sinn vergessen wurde.  Die Antoniusklöster hielten sich sogar Schweine, die auf öffentliche Kosten gefüttert wurden. Bei Dante behält aber das Wort seinen Sinn, und er benutzt es sogar, um Mönche zu charakterisieren, die mit wertlosen Münzen bezahlen (gemeint ist der Ablasshandel, der schon zu Dantes Zeiten im Schwang war)“ (Wartburg, a.a.O., 1150).  
Die Seelsorge dürfte vielerorts im Spätmittelalter unzureichend gewesen sein. Der Schweizer Dante-Forscher Giovanni Andrea Scartazzini (1869) nannte zwar weder Orte noch genaue Zeitpunkte, und als Zwinglianer-Pastor könnte er auch allzu parteiisch sein. Dennoch erscheint seine Beschreibung aussagekräftig genug:
„Auf das rein Aeussere zwar, auf die Beobachtung kirchlicher Ceremonien und Gebräuche ward noch immer mehr oder weniger strenge gesehen; nach der inneren Religiösität des Gemüthes nach dem in des Herzens Tiefe wurzelnden Glauben fragte man aber gar wenig. Für die Belehrung des Volkes in den Wahrheiten des Christenthums oder in den Lehren der Kirche geschah so viel wie gar nichts. Selbst ein guter Theil vom niederen Clerus lebte in der crassesten Unwissenheit dahin; auch den Besseren war das Wesen des Glaubens unbekannt. Die Prediger waren meist ebenso unwissend und abergläubisch als der Pöbel. Der christliche Cultus hatte in der Messe nicht nur seinen Mittelpunkt, sondern ging in derselben nahezu völlig auf. Gründliche Kirchenhistoriker ziehen es sogar in Zweifel, ob zu dieser Zeit überhaupt in der Landessprache gepredigt wurde. Doch scheint dies, in Italien wenigstens, allerdings der Fall gewesen zu sein, aber die Predigt hatte ihren erbaulichen und belehrenden Charakter verloren und war zu einer Comödie herabgesunken. Der Prediger erzählte auf der Kanzel lustige Geschichtchen und Anekdötchen und meinte seine Aufgabe am Besten erfüllt zu haben, wenn er ein grosses Gelächter bei seiner Zuhörerschaft hervorgebracht“ (Scartazzini, a.a.o., S. 49f).   
Bild Triumph Christi, in: Divina Commedia, Paradiso, Canto XXXIII: Dante und Beatrice schauen auf Christus, vor dem Seelen niederknien, inmitten eines Sternenkranzes (public domain).

Wie stand Dante zu den Orden und zu den „Ketzern“?

Dante war Schüler der Dominikaner und der Franziskaner in Florenz. Er stand zwischen Beatrice Portinaris  Tod (1290) und seiner Eheschließung mit Gemma Donati (1293) vor dem Eintritt in den Franziskanerorden, verzichtete aber sehr bald darauf. Erst auf dem Sterbebett ließ er sich erneut die Ordenskleidung anlegen. Der Dante-Forscher Gerhard Schündelen, ein Pfarrer aus Spellen am Niederrhein, sieht den Florentiner aber innerlich den Benediktinern näher, ohne dies zu begründen (vgl. Pfarrer Schündelen, a.a.O., S. 49). 
Die epochemachenden Theologen findet der Jenseitswanderer Dante im Sonnenhimmel, also im Paradies.  Er lässt durch eine Ansprache des Dominikaners Thomas von Aquin  recht ausführlich den heiligen Franziskus loben: „Der Welt wurde eine Sonne geboren“ (Paradiso, XI. Gesang), v.a. wegen des Verzichts auf materielle Güter. Die Laudatio auf Franz von Assisi schließt eine Würdigung des Dominikus ein:
„Nur von dem einen will ich sprechen, spricht man doch, preist man einen von ihnen, immer von allen beiden, denn ihr Wirken galt ein und demselben Ziel“ (Paradiso XI).
Im gleichen Gesang stellt Dante durch Thomas aber auch fest,
„doch jetzt ist seine Herde gierig nach anderer Weide geworden, so dass sie sich unvermeidlich in abwegigen Gefilden verliert;
und je weiter von ihm entfernt sich seine Schafe tummeln, desto ärmer an Milch kehren sie heim zum Stall“ (Paradiso XI).
Tatsächlich brach einige Jahrzehnte nach dem Tode des Ordensgründers der „Armutsstreit“ im Franziskanerorden aus: Wie konsequent war das Gelübde der Besitzlosigkeit einzuhalten? Diese Auseinandersetzungen waren heftig und beständig genug, um päpstliche Erklärungen herauszufordern, sie sollten bis zu den Spaltungen in der frühen Neuzeit anzuhalten. Außerdem verbreiteten Franziskaner die päpstliche Propaganda gegen den angeblichen „Antichristen“ und „Ketzer“ Friedrich II., was Dante (wohl) heftig empörte.
Dante rühmt in der Commedia den heiligen Dominikus, der nicht um der Pfründe willen, sondern aus Idealismus „in kurzer Zeit zum großen Gottesgelehrten“ wurde. Er war, so lässt Dante den Franziskaner Bonaventura sagen, der „Ackermann, den Christus sich erwählte, damit er ihm in seinem Garten half“. Dominikus bat um die
„Erlaubnis, gegen die abtrünnige Welt zu kämpfen.
(…) Dann, mit der Lehre, seinem Willen und mit dem apostolischen Auftrag versehen, machte er sich auf und glich dabei einem Sturzbach, den eine tiefe Ader hervorpresst. Seine Wucht traf das Gestrüpp der Ketzer, am heftigsten dort, wo die Widerstände am stärksten waren“.
Dante lässt Bonaventura damit den Kampf des Dominikus gegen Häretiker würdigen, da sie nicht nur die Einheit der Kirche angriffen, sondern nach damaliger Lehre die von Gott geschaffene Ordnung in Frage stellten.
Doch die Dominikaner, so Dante durch Bonaventura im gleichen Gesang, entwickelten sich schlecht:
„Seine Gefolgschaft, die doch stets genau in seine Fußstapfen getreten war, ist so aus dem Tritt geraten, dass sie statt nach vorne nun nach hinten geht“ (Paradiso XII).
An anderer Stelle, dem Saturnhimmel, lässt Dante Benedikt von Nursia klagen: Selbst die Benediktiner, deren Ordensregel vorbildlich für andere Gemeinschaften war, seien verkommen:
„Die Mauern, die einstmals Abtei waren, sind zu Spelunken geworden, und aus den Mönchskutten hat man Säcke gemacht, mit verdorbenem Mehl drin.
Und selbst der schlimmste Wucher verstößt nicht so schlimm gegen Gottes Gebot wie diese faule Frucht, die den Mönchen so sehr den Kopf verdreht.
Was immer sich nämlich in der Obhut der Kirche befindet, steht denjenigen zu, die bei Gott um Almosen bitten, nicht den Verwandten oder noch übleren Personen“  (Paradiso XXII).
Vielleicht ist der Verfall wenig überraschend: Die hohe Geistlichkeit gab ein schlechtes Vorbild ab, wie Dante den Kirchenlehrer Petrus Damiani (Benediktiner, 11. Jahrhundert) feststellen lässt:
„Einst gingen Petrus, der Fels, und Paulus, das auserwählte Gefäß des Heiligen Geistes, abgemagert ohne Schuh und nahmen Speise an, wo sie etwas bekamen.
Heute wollen die modernen Hirten, dass rechts und links sie einer stützt und man sie sogar trägt, so gravitätisch sind sie, und aufs Pferd gehoben werden wollen sie auch noch. (…) Ach Geduld, dass du so viel erträgst!“  (Paradiso, XXI).
Tatsächlich war es ein angeblicher oder wirklicher Wohlstand der Benediktiner in der Abtei Cluny, der den von Dante überaus geschätzten Bernhard von Clairvaux bewog, den Orden der Zisterzienser zu gründen. Cluny lebte weit eher von Pachteinnahmen, Abgaben und Schenkungen als von eigener Arbeit.
Wie reagierte die Kirche auf Dantes Kritik?
Zwischen 1614 und 1747 stand die Göttliche Komödie auf dem Index Librorum Prohibitorum, der Liste der kirchlicherseits verbotenen Bücher. Konkret war dort die dritte Auflage der Ausgabe von Venedig 1596 mit den Kommentaren von Cristophoro Landino und Alessandro Vellutello genannt.
Von 1585 bis 1881 führte der Index auch die Monarchia auf.
Erst nach der Auflösung des Kirchenstaats kam es zu einer Würdigung Dantes durch den Heiligen Stuhl: Leo XIII. (1878 bis 1903) und Pius XI. (1922 bis 1939) waren entschiedene Bewunderer des Florentiners und konnten zahlreiche Verse der Göttlichen Komödie auswendig vortragen.
Benedikt XV. billigte  Dante in seiner Enzyklika In Praeclara Summorum (1921) zu, sich lebenslang „in vorbildlicher Weise zur katholischen Religion“ bekannt zu haben. Er lobte die Divina Commedia in jeder Beziehung. Benedikt entschuldigte die Papstkritik („überaus herb und beleidigend“) wegen der Verbitterung Dantes im Zusammenhang mit dessen politischem Engagement in Florenz (In praeclara summorum (Wortlaut) - Kathpedia). 
Kirchenoberhäupter im 20. Jahrhundert empfahlen in Enzykliken, Ansprachen und  Schreiben die Lektüre von Dantes Werken. Was Paul VI., Benedikt XVI. und Franziskus über Dante feststellten, ist in dem Apostolischen Schreiben Candor Lucis Aeternae nachzulesen (Apostolisches SchreibenCandor Iucis aeternae zum 700. Todestag von Dante Alighieri (25. März 2021) Franziskus vatican.va). Dort finden sich auch die Verweise auf die einzelnen Texte.
Im übrigen monierte Kardinal Ratzinger unmittelbar vor seiner Wahl zum Papst Verfehlungen innerhalb der gegenwärtigen Kirche. Zugleich richtete er den Blick auf Auferstehung und Erlösung:
„Herr, oft erscheint uns deine Kirche wie ein sinkendes Boot, das schon voll Wasser gelaufen und ganz und gar leck ist. Und auf deinem Ackerfeld sehen wir mehr Unkraut als Weizen. Das verschmutzte Gewand und Gesicht deiner Kirche erschüttert uns. Aber wir selber sind es doch, die sie verschmutzen. Wir selber verraten dich immer wieder nach allen großen Worten und Gebärden. Erbarme dich deiner Kirche: Auch mitten in ihr fällt Adam immer wieder. Wir ziehen dich mit unserem Fall zu Boden, und Satan lacht, weil er hofft, daß du von diesem Fall nicht wieder aufstehen kannst, daß du in den Fall deiner Kirche hineingezogen selber als Besiegter am Boden bleibst. Und doch wirst du aufstehen. Du bist aufgestanden – auferstanden und du kannst auch uns wieder aufrichten. Heile und heilige deine Kirche. Heile und heilige uns“ (Jesus fällt zum zweiten Mal unter dem Kreuze (vatican.va))
Da Zitat ist dem Gebet auf der neunten Station des Kreuzwegs im Kolosseum am Karfreitag 2005 entnommen, das Ratzinger kurz vor dem Tode und in Vertretung von Johannes Paul II. sprach.

 

Fazit

Die Reformation kam nicht aus heiterem Himmel. Schon im 12. Jahrhundert formierte sich eine Gegenbewegung zur Kirche: Die Albigenser, auch Katharer genannt, bildeten eigenständige Gemeinschaften, unabhängig vom jeweiligen Papst. Auch einige Bettelorden galten als häretisch, weil sie einen eigenen, manchmal radikalen Weg einschlugen.
Eine eindeutig davon unterscheidbare Kritik, an der auch Dante mitwirkte, wandte sich gegen Kleriker, die ihr Amt zu eigennützigen Zwecken missbrauchten. Insofern erscheint dem Verfasser die Bezeichnung „Klerikerschelte“ passend. Um das Wort von Ratzinger aufzugreifen: Er rügte den Schmutz innerhalb der Kirche.
Die Kritik an Missständen im Verhalten kirchlicher Würdenträger und Gemeinschaften richtet sich heute gegen andere Tatbestände. Im Gegensatz zu manchen Kirchenkritikern der Gegenwart vertrat und verteidigte Dante die kirchliche Lehre. Seinen Maßstab findet er bei Jesus und Petrus, von denen sich die nach weltlicher Macht strebenden Päpste weitestmöglich entfernt hätten. Dante ging es nicht um den Kampf gegen Institutionen, sondern um den publizistischen Einsatz für etwas:  Die geistlichen (und auch die weltlichen) Würdenträger hätten ihre Aufgaben zu erfüllen, anstatt sie miteinander eigennützig zu vermischen oder zu vernachlässigen! Dante leitete seine Einstellungen aus der christlichen Glaubenslehre sowie aus der aristotelischen und scholastischen Philosophie ab.
Auch die Abkehr der Orden von ihren Armutsidealen stößt bei ihm auf scharfe Ablehnung. Er monierte darüber hinaus die mangelnden Leistungen der Seelsorger in den Gemeinden und den Ablasshandel.
Dante erwähnte an keiner Stelle die geistlichen Ritterorden – abgesehen von den Tempelrittern als Opfer König Philipps und nicht etwa als Täter. Offenbar sah er dort die Werte und Tugenden besser gewahrt als bei den Päpsten, den Gemeindepriestern und den erwähnten Mönchsorden. Ein zeitlicher Zusammenhang zwischen Dantes Lebensdaten und den großen Ritterorden besteht: 1291 verloren sie ihre Besitzungen in Outremer. 1307 begann (v.a. in Frankreich) die Zerschlagung des Templerordens mit ihren Nachforschungen in den europäischen Staaten. Im Jahr darauf nahmen die Johanniter die Insel Rhodos ein, wo fortan ihr Großmeister residierte. Der Deutsche Orden verlegte im Jahre 1309 das Hauptquartier von Venedig in seinen wirtschaftlich wie politisch blühenden Ordensstaat an der Ostsee. Im Jahre 1312 übernahmen die Johanniter die Niederlassungen des aufgehobenen Tempelritterordens, abgesehen von den Standorten in Portugal.
Dass sich Dante persönlich und geistig im Umfeld des Templerordens bewegt haben könnte, ist in dem Aufsatz Lothar Essers in NON NOBIS Nr. 24 (13. Jg., 2021) auf der Grundlage einer umfangreicher Literaturauswertung dargelegt worden.
Hatte Dante recht? Allwissend war er freilich nicht – so erscheinen die Päpste Anastasius und Coelestin im Inferno deplaziert. Überhaupt stellt sich die Quellenfrage: Woher nahm der Nicht-Historiker Dante seine Informationen über die von ihm erwähnten Personen?
Die an vielen Stellen gerügte Verweltlichung (um nicht zu sagen: Verwahrlosung) war durchaus vorhanden, und Dante Alighieris Schärfe ist nicht aus unserer Zeit, sondern aus der damaligen Epoche und seiner Liebe zur christlichen Religion heraus formuliert.

Quellen und kommentierte Übersetzungen

 

Dante Allighieri. Alfred Bassermann: Hölle. Der Göttlichen Komödie Erster Theil. Heidelberg 1892
Dante. Die Göttliche Komödie. Mit fünfzig Zeichnungen von Botticelli. Deutsch von Friedrich Freiherrn von Falkenhausen. Frankfurt 1974 (Erstausgabe 1937)
Dante Commedia in deutscher Prosa von Kurt Flasch. Frankfurt 2011
Dante Alighieri: La Commedia Die Göttliche Komödie, I: Inferno/Hölle Italienisch/Deutsch, Stuttgart 2010; Bd. II: Purgatorium/Läuterungsberg. Stuttgart 2011, Bd. III: Paradiso/Paradies.
In Prosa übersetzt und kommentiert von Hartmut Köhler, Stuttgart 2011
Dante: Die Göttliche Komödie. Deutsch von Ida und Walther von Wartburg. Zürich 3 1990
Dante Alighieri: Über die Monarchie. Leipzig 1845  Ueber die Monarchie – Wikisource

 

 

Literatur

 

Azzaro, Pierluca: Politik und Religion bei Dante. Bd. 1: Eine Studie zur Monarchia. Freiburg 2016

Bassermann, Alfred: Dante. In: Deutsches Dante-Jahrbuch, fünfter Band. Jena 1920, S. 1

Flasch, Kurt: Einladung, Dante zu lesen. Frankfurt 2018
Gregorovius, Ferdinand: Geschichte der Stadt Rom vom V. bis zum XVI. Jahrhundert. 1859-1871. Neuausgabe München 1988.
Geschichte der Stadt Rom im Mittelalter - Google Books und Geschichte der Stadt Rom im Mittelalter, Vom V. bis XVI. Jahrhundert - Google Books
Koenen, Ferdinand: Die drei Tiere. In: Deutsches Dante-Jahrbuch, neunter Band, Weimar 1925, S. 36-43
Schneider, Friedrich: Der große Verzicht Coelestins V. In: Deutsches Dante-Jahrbuch 33. Bd., neue Folge 14. Bd., Weimar 1954, S. 212-214
Schündelen, Gerhard: Theologie und Philosophie bei Dante. In: Dante-Jahrbuch, Bd. 3, Leipzig 1871, S. 41-58.
Scartazzini, Giovanni: Dante Alighiri. Seine Zeit, sein Leben und seine Werke. Biel 1869
Dante Alighieri, seine Zeit, sein Leben und seine Werke - Google Books
Wegele, Franz X.: Dante Alighieri's Leben und Werke. Jena 31879
Dante Alighieri's Leben und Werke im Zusammenhange dargestellt - Google Books
RI OPAC (regesta-imperii.de)

© Stefan Winckler

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